Öffentliche Veranstaltung: Samstag, 18. März 2023 19:00 Uhr @ vier.zentrale, Mühlheim
Im Juni 2021 bestieg Jan Marshalek (EX Wirecard COO) in Bad Vöslau bei Wien einen Privatjet. Er landet in Minsk, wo sich seine Spur verliert. Einige Tage später wurde ein internationaler Haftbefehl ausgestellt, aber Marshalek war untergetaucht und ist seitdem spurlos verschwunden.
Ausgehend von dieser Geschichte stellen wir uns folgende Fragen: (Wie) ist es möglich, die EU zu verlassen, ohne jegliche Spuren zu hinterlassen, seien sie digital, persönlich oder offiziell? Wenn Sie untertauchen wollten, wie würden Sie dies tun? Was ist, wenn bereits ein Haftbefehl gegen Sie vorliegt, während Sie sich noch in Europa aufhalten? Wie kommen Sie an Geld? Einen neuen Reisepass? Ein neues Gesicht? Wo können Sie sich verstecken?
Auf Grundlage einer Sammlung von Videomaterial rund um die Themen Auslieferungsabkommen, EU-Grenzen, Geldwäsche, Dokumentenfälschung und digitale Fußabdrücke treffen sich sechs Künstlerinnen aus unterschiedlichen Disziplinen erstmals zu einem einwöchigen Blind Date und gehen diesen Fragen gemeinsam nach. Am Ende der Woche wird der Prozess öffentlich gemacht und die Künstlerinnen laden Sie herzlich ein, sich an der Diskussion zu beteiligen.
TEAM / CREDITS
Teilnehmende Künstlerinnen: Ariella Karatolou, Thomas Lindenberg, Lee Mun Wai, Christoph Speit alias Concealia Knows, Marie-Christin Rissinger und Frida Robles Ponce. Konzept & Organisation: Marie-Christin Rissinger & Frida Robles Ponce (Blind Date Collaboration). Grafische Gestaltung: Alessia Scuderi. PR: Alisa Beck. Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Mit freundlicher Unterstützung von vier.ruhr.
Blind Date Collaboration: Wir sind eine offene Künstlerinnengruppe, die gesellschaftspolitische Themen durch einen interdisziplinären Zugang adressiert. Das Ziel von BDC ist es, Situationen zu schaffen und Strategien für Orts- bzw. Kontextspezifische Problematiken zu entwickeln. Im Sinne einer „konflikthaften Partizipation“ verstehen wir Kollaboration (im Gegensatz zur Kooperation) als eine Form der Zusammenarbeit, die unterschiedliche Interessen an einem Ort zulässt. Unsere Arbeiten können verschiedene Formen annehmen und von Theateraufführungen, urbanen Interventionen, (Sound-)Installationen, Filmen oder Videoarbeiten bis hin zu Publikationen reichen.
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