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Edith Voges Nana Tchuinang, eine assozierte Künstlerin des Ringlokschuppen Ruhr, die in der kamerunischen Diaspora lebt, hat sich auf eine Recherchereise begeben, die Geschichten emanzipierter schwarzer Frauen aus Kamerun vor der deutschen Kolonialzeit kennenzulernen. Die neue, beziehungsweise wiederentdeckten Perspektiven hat sie in dem Film “Die letzte Königin” erarbeitet, den sie im November im Ringlokschuppen Ruhr zeigen wird. 

Chimamanda Ngozi Adichie hat bereits 2009 in ihrem bekannten Ted-Talk vor der Gefahr gewarnt, Geschichte nur aus einer Perspektive zu betrachten. Als eine Schwarze Autorin, die in der nigerianischen Diaspora lebt, strebt sie mit ihrer Arbeit an, Menschen aus verschiedenen Generationen und Kulturen zu verbinden. Der Fokus auf die Komplexität und Pluralität verschiedener Geschichten ist für sie unabdingbar. 

Anhand dieser zwei Beispiele wird das große Spektrum der Perspektiven gezeigt, die heutzutage nicht weiter am Rande bleiben sollen/müssen. Für November 2022 möchten wir uns Schwarzen feministischen Narrativen widmen. Endlichkeit, Sozialisierung, Generationsunterschiede – nur um einige Faktoren zu nennen, die die Vielfalt dieser Narrative beeinflussen. Wir suchen nach Künstler*innen oder Künstler*innen-Gruppen, die dieses Thema im November bearbeiten möchten. Dieser Takeover ist als Diskursplattform gedacht. Es gibt keine Bestrebungen nach einem Konsens, schon gar nicht nach einer Deutungshoheit. 


vier.ruhr ist die Allianz der Mülheimer Theaterinstitutionen. Gemeinsam suchen wir nach neuen Formen der Kommunikation mit unserem Publikum im Netz und treten mit diesem Wunsch in die Welt von Instagram ein. Mittels der wechselnden Künstler*innen möchten wir verschiedene Perspektiven und Praxen einführen und die Synergie aus dem digitalen Raum auf vier.ruhr übertragen. Da die Realität längst nicht nur offline stattfindet. 

Bewerbungsfrist ist der 4.9.2022. Wir suchen eine Künstler*in oder ein künstlerisches Team, der*/die*/das im November für ca. 3 Wochen unseren Instagram-Kanal mit eigenen künstlerischen Setzungen, Clips, Stories usw. bespielt. Uns interessieren künstlerische und narrative Formen an der Schnittstelle von Theater, Performance und den visuellen Künsten. Das Format – ob Texte, Videoreihe, Interviews, Fotos, Illustrationen oder interaktive Formate, nur um einige Möglichkeiten zu nennen –  steht frei. 

Umfang:
Konzeption, Produktion und Veröffentlichung (inklusive Captions) von Content in einem Umfang, der den inhaltlichen und künstlerischen Vorstellungen und Ansprüchen der Gastkünstler*innen entspricht. Einen sicheren Umgang mit Medienproduktion und insbesondere Instagram setzen wir voraus. Bei der Konzeption berät euch unser Team aus Dramaturgie und Öffentlichkeitsarbeit. 

Vergütung:
1.000 für Künstler*in oder Team plus 50 Aufwandsentschädigung für die Bereitstellung eigener technischer Geräte (Computer, Handy, Kamera), die Nutzung einer (Grafik-)Software und anderen benötigten Anwendungen.
Es besteht für uns außerdem die Möglichkeit, die Reisekosten nach Mülheim an der Ruhr zur Recherche vor Ort und das Honorar für weitere Gastkünstler*innen zu übernehmen, solange ein konkreter Plan bei vier.ruhr vorliegt und die Durchführbarkeit bestätigt ist. 

Bewerbt euch (einzeln oder als Team) für die dreiwöchige Online-Residenz. Schickt bis zum 4. September 2022 eine Bewerbung mit einer kurzen Skizze der künstlerischen Idee für die Residenz und 2-3 Arbeitsproben in einer pdf-Datei an: 
Leah Röhrig  – leah@vier.ruhr