Elfriede Jelinek
Thalia Theater, Hamburg
Schluss mit lustig. In Elfriede Jelineks „Asche“ ist der Tod ihres Lebensgefährten Anlass, weiträumig nachzudenken über Enden und Endlichkeiten. Vom Einzelschicksal geht’s schnell ins Universale, die vielen Welten, die wir, die „bösen Gäste“ dieser Erde, angesichts der Klimakatastrophe schon verbraucht haben. Schöpfungsmythen wie Platons „Timaios“ und Hesiods „Theogonie“ werden aufgerufen in der Frage, wer zuerst da war, die Natur, die Götter oder die Menschen, und mit welchem Recht ausgerechnet letztere alles kaputt machen. Schließlich übernehmen im Text Motive der Einsamkeit, des Alters, des Verfalls, vorgetragen mit Wehmut, Hilflosigkeit und einer verzweifelten Bissigkeit. Ein Endspiel.
Franz Wille