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Wir freuen uns mitteilen zu können, dass bereits die zweite Institution der vier.ruhr Theaterallianz innerhalb von drei Jahres den Theaterpreis des Bundes erhält: den Preis erhält 2021 das Theater an der Ruhr, nachdem 2019 der Ringlokschuppen Ruhr damit ausgezeichnet wurde. Mit der Auszeichnung, die mit einer Zuwendung von 75.000€ verbunden ist, würdigt die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, herausragende Leistungen kleiner und mittlerer Theater.

Die Auswahljury bezeichnet das Theater an der Ruhr als „ein wahrhaftiges Theater der Zukunft, das seit seiner Gründung 1980 durch Roberto Ciulli, Helmut Schäfer und Gralf-Edzard Habben mit visionärer Kraft all jene Diskurse verhandelt, die für einen zeitgenössischen Kunstort unabdingbar sind. So versteht es sich nicht nur als hierarchiefreies Künstler:innen-Kollektiv (unter Einbeziehung aller Mitarbeiter:innen am Haus), sondern auch als ein Theater in ständiger Bewegung. Reisen zwecks kulturellem Austausch ist ein Grundprinzip des Ensembles; im Gegenzug gastieren regelmäßig internationale Künstler:innen am Haus. […]Gruppen wie Anagoor aus Italien, Kumbaracı50 aus der Türkei oder Ma‘louba aus Syrien arbeiten kontinuierlich in Mülheim, das Projekt „Ruhrorter“ realisiert seit 2012 Theater- und installative Arbeiten mit Geflüchteten, während der Regisseur Philipp Preuss als neues Mitglied der künstlerischen Leitung den Kunstraum mit seinen multimedialen Arbeiten erweitert. […] Für diese wegweisende Arbeit als Kunstraum für Diversität und gesellschaftspolitische Visionen zeichnet die Jury das Theater an der Ruhr mit dem Theaterpreis des Bundes aus.“

Die Fachjury lobte 2019 den Ringlokschuppen Ruhr als „eines der wichtigsten freien Produktionshäuser der Republik. […] Das Programm des Ringlokschuppens befragt die Hierarchien des Theaters – und damit ist immer auch die gesellschaftliche Bühne angesprochen – lustvoll und klug.[…] Mit dieser fundierten Arbeit, die künstlerisch hochavanciert ist und gerade dadurch Zugänge für ein heterogenes Publikum ermöglicht, ist der Ringlokschuppen produktiver Störer und unersetzlicher Ort in der Stadtgesellschaft Mülheims. Ein Haus, das lokal arbeitet und zugleich international vernetzt ist und sich aus diesem doppelten Selbstverständnis heraus seit 2015 nochmal im Sinne einer interkulturellen Öffnung transformiert hat. Der Ringlokschuppen Ruhr ist damit Modell eines zukünftigen Theaters im postindustriellen Ruhrgebiet – und weit darüber hinaus.“

vier.ruhr ist die Verbindung dieser beiden visionären und diversitätsorientierten Institutionen und verknüpft sie mit den Mülheimer Theatertagen „Stücke“ zu einer innovativen Theaterallianz, in der wir gemeinsam das Zusammenspiel von Theater, Stadt und Gesellschaft vorantreiben. Das Theater der Zukunft, es spielt in Mülheim an der Ruhr.